Die Funktion
Das Badewasser wird mit Unterwasserpumpen unterirdisch aus dem Regenerationsbecken gefördert und unterirdisch über zwei Unterwassereinläufe, oberirdisch über den Sola-/Spielbach, den drei Wasserduschen auf der Spielinsel und den drei Sprudelsteinen in den Badeteich gepumpt.
Frischwasserzuführung zum Ausgleich der Wasserverluste, bedingt durch Verdunstung und Badebetrieb, erfolgt über Grundwassernachspeisung zum Solar-/Spielbach, zur Spielinsel und zur Kneippanlage.
Sechs versteckt eingebaute Sensoren überwachen, in Verbindung mit der elektronischen Steueranlage, die Wassertemperaturen und die Wasserstände. Die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) mit Mikroprozessoren steuert dann vollautomatisch die Kalt- und Warmwasserzuführung, die Wassermengen und Wasserdurchfluss, um eine möglichst optimale Wasserqualität und möglichst stabile Wassertemperaturen (ca. 23 °C) zu erreichen.
Bei starken Regenfällen wird das Überwasser zunächst über Retentionsräume (Flutmulden) abgepuffert und, soweit möglich, ins Grundwasser versickert. Nicht mehr versickerbare Wassermengen werden über eine eigens installierte Unterwasserpumpe (Hebeanlage) in die Isen gepumpt. Ein direkter Überlauf in die Isen ist wegen der Wasserschwankungen und der Höhenlage der Fließgewässer nicht möglich.
Mittels eines manuell zu bedienenden Zusatzstauwehres können im Notfall weitere Retentionswasserkubaturen im großen Badeteich geschaffen werden.
Bei einem Katastrophenfall (z.B. HQ 100 = Hundertjähriges Hochwasser) können die Becken der gesamten Badeanlage über Bodenablässe gereinigt werden. Die hierfür notwendige Grundwasserabsenkung ist über installierte Schächte die für die Bauphase erforderlich waren, möglich.
Gegebenenfalls auftretende mechanische Beschädigungen der Dichtungsfolien der Wasserbereiche können durch ein eigens installiertes Lecksuchsystem rasch lokalisiert werden.
Der Regenerationsfilter
Vorbild:
Sand- und Kiesbänke von natürlichen Flüssen
Mechanische Wirkungsweise:
Durchflossenes Substrat wirkt wie Filter
Biologische Wirkungsweise:
Bakterien, die auf dem Substrat siedeln, bauen Nähr- und Schadstoffe, sowie Keime ab.
Schilf und Schachtelhalm halten durch ihre Wurzeln das Substrat durchgänig (Phragmitis australis, Equisetum fluvlatile).
Wurzelausscheidungen von Minze und Kalmus töten die Keime ab (Mentha aquatica, Acorus calamus). Wurzelausscheidungen der Iris (Iris pseudacorus) fördern bestimmte Bakterien (z.B. Pseudomonas-Bakterien), die zum Abbau von Badölresten benötigt werden. Seggen hemmen den Algenwuchs.
Verfahren:
Teilstrommanagement, d.h. Teile des Filters werden langsam durchflossen, andere Teile des Filters werden schnell bzw. schneller durchflossen. Dadurch werden unterschiedliche Reinigungsschwerpunkte durch die Verweildauer des Wassers ermöglicht.
Rohstoffe:
Regionale Kiese und Sande mit unterschiedlichen Körnungen, die entsprechend ihrer hydraulischen Leistungsfähigkeiten und ihrer biologisch-dynamischen Effizienz ausgewählt und zusammengestellt wurden.
Filterleistung:
120 l/sec. Durchlauf, das entspricht einem 1,4 maligen Umsatz der Wassermenge des Badeteiches innerhalb von 24 Stunden. Förderung von Lebensgemeinschaften (Biotope): Durch innovative Verfahren, wie das Heudrusch-Verfahren2 („Gala-Inovationspreis 2000“) werden durch Einbringen von Sämereien von seltenen regional typischen Pflanzen, (gewonnen aus Trockenrasengesellschaften des Inndammes) auf den Kies- und Schotterbänken des Filters werden wertvolle Planzengesellschaften initiert wie z.B. Natterkopf (Echim vulgare), Gebirgsnelke (Dianthus spec.), Taubenkopf-Kleimkraut (Silene vulgaris), verschiedene Labkrautarten (z.B. Galium spec.) und weitere mehr. Durch die Entstörung von Teilbereichen (Einfriedung, Bepflanzung) der Oberfläche des Filterkörpers und die offenen Kiesflächen, sowie neue Nahrungsangebote, werden sich unter anderem auch seltene Tierarten ansiedeln, z.B. Flussregenpfeifer, Libellen, Schmetterlinge, Grillen und Amphibien u.a.m.